248 S., gebunden

€ 19.90

ISBN 978-3-85286-175-3

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Alexia Weiss

Haschems Lasso

Wien, Leopoldstadt – New York – Israel.
Ein unterhaltsamer und packender Einblick in das vielfältige jüdische Leben der Gegenwart.

Wien, Leopoldstadt. Desirée stiehlt sich für einen Nachmittag aus dem hektischen Redaktionsalltag und taucht in die jüdisch-orthodoxe Parallelwelt ein, denn ihre Tochter Eva wird heiraten. Mit allem, was so dazugehört zu einer traditionellen jüdischen Hochzeit.

Jekaterina ist in dieser Parallelwelt zu Hause. Nicht zu hundert Prozent, aber sie hat ihr Bestes gegeben, um sich darin einzuleben. Langsam aber wird die Last der vielen Vorschriften und Regeln unerträglich. Ihre Kinder begreifen den Zwiespalt rascher als sie. Das zwingt Jekaterina zum Handeln.

Alexia Weiss entführt das Publikum in die Lebenswelten von sieben Jüdinnen in Wien, 60 Jahre nach dem Holocaust.
In ihrem Roman erzählt sie davon, wie Desirée, Jekaterina, Claudia, Ruth, Jennifer, Hanni und Rachel hier und heute leben, denken, lieben und handeln. Die einen tragen den Scheitel, die anderen gehen nicht einmal mehr zu Jom Kippur in den Tempel. Was die Frauen verbindet, ist die Frage nach ihrer Identität, die Sehnsucht nach einem glücklichen Leben und die Konfrontation mit ihren Ängsten.

Es war eine heitere Heimfahrt gewesen. Und Ruth hatte sich so glücklich gefühlt. Auch darüber, dass sie es geschafft hatte, ihren Eltern einen Mann vorzustellen, den sie selbst erst seit etwas mehr als drei Monaten kannte. Das hatte sie in ihrem Gefühl bestärkt, nun den viel zitierten Richtigen gefunden zu haben. Ihre Eltern waren nach dem Abend nicht erheitert gewesen. „Das geht nicht“, hatte ihr ihre Mutter gerade am Telefon erklärt. „Warum?“, hatte Ruth etwas irritiert gefragt. „Er ist kein Jude. Er zieht sich an wie ein Teenager. Seine Tischmanieren lassen zu wünschen übrig. Und er hat nicht einmal einen ordentlichen Job“, hatte Daisy in ihrer in solchen Fällen typischen Sprachmelodie, die eher einer Aneinanderreihung abgehackter, viel zu hoher Einzeltöne glich, geantwortet. Ruth hatte gar nicht gewusst, welche Frage sie zuerst stellen sollte. „Was heißt – kein anständiger Job?“, war dann als Erstes aus ihr herausgesprudelt. „Er ist Lehrer! Er vermittelt Wissen! Seit wann ist das kein anständiger Job? Und was heißt, er zieht sich an wie ein Teenager? Er hat schwarze Jeans angehabt und einen schwarzen Lambswool-Pullover! Und ja, er ist kein Jude. Steht irgendwo geschrieben, dass ich mit einem Juden zusammen sein muss? Wir sind doch nicht religiös. Ihr seid nicht religiös! Für dich ist Chanukka eine Gelegenheit, den Tisch nett zu dekorieren, mehr nicht!“ Ruths Stimme hatte einen quietschigen Kreisch-Modus erreicht. Sie hasste diesen Modus. Aber in solchen Situationen kamen die Quietsch-Töne unkontrolliert aus ihr heraus. Daisy hatte sich sowieso nicht beirren lassen. Ruths Kreischen war sofort von Daisys Schreien übertönt worden. „Ja eben, Jeans. Zu Chanukka! Das muss man sich einmal vorstellen! Zu seiner Hochzeit wird er dann auch in Jeans kommen. Und er ist ein Lehrer. Ein Lehrer! Was glaubst du, verdient so ein Lehrer? Nichts! Aber abgesehen davon: Er ist kein Jude! Dein Vater und ich sind entsetzt. Und Dana übrigens auch."

Wer bei Alexia Weiss' Buch automatisch an Lily Brett denkt, der irrt gewaltig. Von der autobiografisch gefärbten Erzählweise der amerikanischen Autorin hebt sich Weiss wohltuend ab.
Die Presse

Weiss schreibt nicht über die Vergangenheit, sondern übers Heute, die Welt, in der die Protagonistinnen leben. Mit all den Verwerfungen, die sich nach der Schoa in den Lebenswelten der Frauen widerspiegeln.
Jüdische Allgemeine

Jüdisch sein ist nicht gleich jüdisch sein. Das erklärt 'Haschems Lasso' sehr gut.
NU

Bewegende Einblicke in das Leben von sieben Frauen auf der Suche nach sich selbst.
NEWS

Auch sechzig Jahre nach dem Holocaust ist Wien Heimat eines vielfältigen jüdischen Lebens. In ihrem ersten Roman "Haschems Lasso" (Milena Verlag) hat Alexia Weiss ihm nachgespürt. Sieben Jüdinnen, völlig unterschiedlich in Herkunft und Alltag, lose verbunden durch das Gemeindeleben, lässt sie den unsichtbaren Vorhang vor dem heutigen Judentum von nebenan lüften: Zum Vorschein kommen luftige Geschichten über Liebe und Laster, Shopping und Schulnoten mit viel Wiener Flair und ohne falsche Exotik.
Austria Presse Agentur (APA)

Dass die Wiener Journalistin … die Handlung in einem vitalen und vielfältigen Wiener jüdischen Gemeinwesen ansiedelt, macht das Besondere und Erstmalige ihrer Herangehensweise aus.
Der Standard

Klar und eindeutig erzählt Weiss von sieben Frauen auf der Suche nach ihrer Identität. … Durch die Details und Momentaufnahmen gelingt der Autorin eine plastische, lebendige Darstellung ihrer Charaktere.
Landsberger Extra

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