48 S., 72 Abbildungen

€ 13.50

ISBN 978-3-85286-165-4

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Dieter J. Hecht, Eleonore Lappin, Lisa Rettl (Hg.)

1938. Auftakt zur Shoah in Österreich

Orte – Bilder – Erinnerungen

Die Broschüre stellt die Ereignisse des Jahres 1938 aus der
Sichtweise und dem Erfahrungshorizont von Jüdinnen und
Juden dar. Das Vorgehen gegen die österreichische jüdische Bevölkerung nach dem "Anschluss" 1938 gilt als wichtiger Schritt zur Radikalisierung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik im gesamten Deutschen Reich.

1938 – Auftakt zur Shoah in Österreich zeichnet die Erfahrungen von Jüdinnen und Juden vom "Anschluss" im März 1938 bis zum Ende dieses Jahres nach. Bilder, Dokumente und autobiografische Erinnerungen geben Auskunft über den antisemitischen Terror und die schrittweise Entrechtung der jüdischen Bevölkerung, die den Auftakt zu den kommenden Massenmorden bilden sollte.

Die Darstellung der Geschichte des Jahres 1938 aus der Perspektive der jüdischen Bevölkerung verwendet neue Formen historischen Erzählens: Lebensgeschichtliche Erinnerungen von ZeitzeugInnen werden mit konkreten Orten und Bildmaterial verknüpft sowie durch Dokumente und wissenschaftliche Kommentare ergänzt.

Der "Anschluss" Österreichs im März 1938 hatte eine Radikalisierung der nationalsozialistischen Verfolgungspolitik gegen die jüdische Bevölkerung im gesamten Deutschen Reich zur Folge: Die pogromartigen Gewaltexzesse in Wien und in anderen österreichischen Städten schrieben sich in die Geschichte der Shoah, der Vernichtung der jüdischen Bevölkerung im nationalsozialistischen Machtbereich, ein.
In Wien hat Adolf Eichmann sein System der staatlich-institutionellen Beraubung, Vertreibung und Erfassung der jüdischen Bevölkerung eingeführt, das schließlich zu den Massendeportationen der europäischen Jüdinnen und Juden in die Vernichtung weiterentwickelt wurde.

1938 – Auftakt zur Shoah in Österreich zeichnet die Erfahrungen der jüdischen WienerInnen und ÖsterreicherInnen vom "Anschluss" im März bis zum Ende des Jahres 1938 nach. Auf die Misshandlungen und Demütigungsrituale sowie die privaten und behördlich angeordneten Plünderungen und die Verhaftungen des "Anschluss"-Pogroms folgten die rasche wirtschaftliche, berufliche und gesellschaftliche Ausgrenzung durch "Arisierungen", Berufsverbote, Einschränkung der Bildungsmöglichkeiten und unzählige behördlich verordnete Beschränkungen - bis hin zum Verbot, Parks zu betreten.
Das Novemberpogrom bildete den vorläufigen Höhepunkt der NS-Verfolgungspolitik mit dem Ziel, die jüdische Bevölkerung aus dem Deutschen Reich zu vertreiben, ihr Eigentum aber einzubehalten. Die Im Sommer 1938 von Adolf Eichmann eingerichtete "Zentralstelle für jüdische Auswanderung" wurde dabei zur organisatorischen Keimzelle des Holocaust.

Man nimmt als Leser unweigerlich Anteil an den geschilderten Misshandlungen, den Demütigungsritualen, den fast lückenlos durchgefallenen Ausgrenzungen, den privaten und behördlich angeordneten Plünderungen, dem verhängten Berufsverbot, den behördlich verordneten Beschränkungen und den Verhaftungen, bis hin zum traurigen Höhepunkt: dem Novemberpogrom.
[…]. Es ist zu wünschen, dass dieses Buch nicht nur in Schulen, sondern auch in Gemeinden und in Familien, zu einer eingehenden Auseinandersetzung mit diesem Thema und dieser unserer Geschichte führt.

Reformiertes Kirchenblatt, 4/2008

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